30 Jahre!

Ernährung bei Diagnose: Krebs

Nach neuesten Erkenntnissen muss der Ernährung insbesondere bei Krebs-Patienten, ein anderer Stellenwert als bisher geschehen, entgegengebracht werden.

Für die betroffenen Patienten ändert sich nach der Diagnosestellung „Krebs“ vieles, was in den vergangenen Jahren zum normalen Lebensstil gehörte. Zum einen sind es die häufigen Kontrolltermine von CT/MRT und Bestrahlung/Chemotherapie zum anderen die Erschöpfungsphasen nach einer dieser Therapien.

Nun stellen sich viele Patienten die Frage, was kann ich bei der Diagnose: Krebs zur Verbesserung des Heilungserfolges tun, um den großmöglichen Nutzen der oben genannten Therapien zu erzielen. Unabhängig von flankierenden, komplementärmedizinischen Maßnahmen wie z.B. Hyperthermie, Mistel, Artesunat etc. muss nach neuesten Erkenntnissen u.a. (Prof. Dr. Harald zur Hausen, Prof. Dr. Ethel-Michele de Villiers, Prof. Dr. Michael Baumann.) der Ernährung insbesondere bei „Krebs“ -Patienten, ein anderer Stellenwert als bisher geschehen, entgegengebracht werden.

Viele „Krebs“ -Patienten sind verunsichert, auch weil in den onkologischen Abteilungen, sowie in der hausärztlichen Betreuung der Ernährung meist nicht die Bedeutung zugemessen wird, wie es in ernährungsmedizinischer Hinsicht sein sollte. „Essen Sie, was Ihnen Spaß macht, Sie müssen wieder zu Kräften kommen, die Chemotherapie und Bestrahlung kostet viel Körperkraft“, dass sind meist die Aussagen, die die betroffenen Patienten hören, dass auch vielfach von den Ernährungsberatern, die in der Klinik angestellt sind. Klinikärzte sind meist nicht ansprechbar auf das Thema „Ernährung“ und verweisen gern auf die Selbsthilfegruppen.

Verständlich und nachvollziehbar versorgen sich viele onkologische Patienten mit Nahrungsergänzungsmitteln aller Art und Konzentrationen nach dem Motto „viel hilft auch viel“! Das diese Selbstmedikation in der Onkologie nicht gern gesehen wird ist nachvollziehbar, kann es doch zu Wirkungsabschwächung onkologisch wirksamer Substanzen kommen.

Ernährung bei „Integrativer Biologischer Krebs-Therapie“

Im Bereich der „Integrativen Biologischen Krebstherapie“ wird der Ernährung eine sehr große Bedeutung zugemessen. So haben sämtliche Kohlsorten allen voran Brokkoli & Co auch in chemischer Hinsicht eine nachgewiesene Wirkung auf die Zellteilung (Prof. Dr. Ingrid Herr- Uni. Heidelberg) Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen) enthalten Phytoöstrogene, Ballaststoffe, buttersäureresistente Stärken (für d. Dickdarm) Mineralstoffe, Proteine, Vitamine.

Schweinefleisch, Rindfleisch sollte auch in der regelmäßigen Ernährung deutlich eingeschränkt werden, während und nach einer Chemotherapie/Bestrahlungstherapie, gemieden werden. Insbesondere sämtliche Schweinefleischbestandteile (Schinken, Speck, jegliche Art v. Wurst, (auch keine Kalbsleberwurst) Bratwurst, Weisswurst, Wiener Würstchen, da fast alle Wurstsorten Schweinefleisch enthalten. Ebenso ist auch Wildfleischschwein streng verboten, wie auch Fleisch vom „artgerecht gehaltenen Hausschwein, Kaninchen und Hasen, da sie chemisch starke Imidazol-Histaminbildner sind. (Imidazol besitzt eine toxische Wirkung auf die Zellatmung)

Wenig aber erlaubt ist Hammel, Kalb, Pute, Reh, Fisch (mit Ausnahme v. Pangasius)

Auf dem Speiseplan sollte Haferflockensuppe (mit Wasser oder Mandelmilch) kleine Obstmahlzeit morgens, Müsli ungesüsst mit Kompott, Vollkornbrot mit Butter (kontr. biologisch) etwas Honig, Kuhmilchprodukte sind zu meiden und als Ersatz reiner Ziegen/Schafskäse in den Speiseplan aufzunehmen. Als Ersatz zur Vollmilch kann Hafermilch, Kokosmilch oder Mandelmilch auf dem Speiseplan stehen.

Folsäurereiches Essen (z.B. Erbsen, Bohnen, Linsen, Kohl in sämtlichen Formen ist ein Folsäureträger. Da bei onkologischen Prozessen u.a. vermehrte Genschäden auch schon im Vorfeld auftreten ist Folsäurereiches Essen ein unbedingtes muss!

Das in allen Kohlsorten enthaltene SULPHORAPHAN besitz klinisch eine Wirkung bezüglich der Normalisierung fehlregulierter Gene. Die Genaktivität wird günstig beeinflusst und der Reperaturmechanismus (DNA-Methyltransferasen, Histon-modifizierende Enzyme, m-RNA, Telomerlänge) wird deutlich verstärkt.

Senföl in Kreuzblütlern z.B. (insbesondere Kohl, Blumenkohl, Brokkolisamen und Sprossen, Meerrettich) besitzen einerseits eine hemmende Wirkung auf die Metastasierung, andererseits besitzt z.B. das Sulforaphan eine hemmende Wirkung auf das Tumorwachstum.

Ruccola, Radischen, Zwiebeln, Knoblauch, Bittersalate zubereitet mit Broccolisprossen und Olivenöl, sollten wöchentlich auf dem Speiseplan stehen. Z.B. Nudeln mit Ruccola und Tomaten angereichert mit Olivenöl Knoblauch und Bohnen. Das kommt Ihnen lieber Leser sehr eigenartig vor, jedoch ist die vielgeliebte italienische Küche wesentlich umfangreicher, als in der hiesigen Gastronomie angeboten.

Nudeln mit Bohnen und Kartoffeln gespickt mit Tintenfisch und reichlich Olivenöl und Gewürzen ist kein Gericht, welches auf einer Speisekarte steht. Lauwarm gegessen werden zusätzlich buttersäureresistente Stärken aufgenommen (Butyrat), die ihrerseits eine positive Wirkung auf das Mikrobiom (darmassoziierte Immunsystem) haben.

Ankündigung



Diagnose Krebs – Wissen gibt Kraft & Hoffnung

Interdisziplinärer Themenabend

Ernährung während einer Krebs-Therapie: Fasten

In klinischen Studien ist das Fasten vor einer Chemotherapie untersucht worden. So wurde in einer Studie v. Prof. Dr. Longo, Direktor des “Longevity Institute“ an der Universität Los Angeles in Tierversuchen nachgewiesen, dass Chemotherapie bei Mäusen wirksamer war, wenn sie zwei bis drei Tage vorher nichts zu fressen bekamen. In einer Studie v. Prof. Dr. A. Michalsen/Dr. A. Jänsch wird aktuell in einer randomisierten Pilotstudie das Fasten vor einer Chemotherapie, untersucht. In einer Studie aus San Diesgo (Marinac CR et al. JAMA Oncol 2016) zeigt sich ein um 36 Prozent reduziertes Risiko, erneut an Brustkrebs zu erkranken, wenn mehr als 8 Stunden Schlaf und mehr als 13 Stunden nüchtern geblieben wird.(Melatoninstoffwechsel)

Ein sog. Fasten sollte immer mit dem behandelnden Therapeuten abgesprochen werden und eignet sich nicht für jeden. Abhängig ist es immer auch von der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Belastbarkeit. Ist der körperliche Allgemeinzustand reduziert und zeigt sich eine Gewichtsabnahme, so ist von einem Fasten abzuraten. Liegt eine stabile körperliche Verfassung vor, kann in Absprache mit dem Therapeuten, insbesondere vor einer Chemotherapie, eine kurzfristige „Fastenaktion“ die Ansprechbarkeit der Chemotherapie verbessern.

Sie haben Fragen?

Wir rufen Sie zurück!