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Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln

Völlegefühl, Übelkeit

Brennen und Jucken der Mundschleimhaut, Bauchbeschwerden, Blähungen, Durchfälle, Hautausschläge, Migräne: Das sind nur einige der Beschwerden, die nach dem Verzehr bestimmter alltäglicher Nahrungsmittel auftreten können. Als erstes sollte dann eine klassische Allergie ausgeschlossen werden. Doch was tun, wenn die entsprechenden Tests negativ sind?

Viel häufiger als Nahrungsmittelallergien sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -intoleranzen. Ausgangspunkt dafür ist meist eine gestörte Darmökologie.

Mehrere Hundert Quadratmeter Oberfläche machen den Darm zur größten Angriffsfläche für Schadstoffe aus der Umwelt. Ein komplexes Abwehrsystem ist daher notwendig. Das besteht aus der Darmwand, verschiedenen Abwehrzellen unseres Immunsystems und einer großen Präsenz von Darmbakterien. Etwa 1015 Bakterien (d.h. eine 1 mit 15 Nullen, ausgeschrieben also: 1.000.000.000.000.000) besiedeln unseren Darm. Das sind 10-100 mal mehr Bakterien, als wir an Körperzellen besitzen (!). Ohne diese winzig kleinen Helfer wäre der Mensch nicht überlebensfähig. Sie übernehmen im Darm vielfältige Aufgaben. Vor allem überziehen die Darmkeime wie eine Schutzschicht unsere Darmschleimhaut. Und die hat den Schutz dringend nötig. Denn in den Darm gelangen neben Nährstoffen tagtäglich auch zahlreiche potenzielle Schadstoffe, wie Krankheitserreger und Allergene. Die Darmschleimhaut, unterstützt vom Darmimmunsystem muss dann zwischen Gut und Böse trennen.

Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln

Dies funktioniert bei vielen Menschen nicht einwandfrei. Die Darmschleimhaut ist zu durchlässig, der immunologische Schutz zu gering und die Darmflora „schwächelt“. Das bedeutet: „Tag der offenen Tür“ für Allergene im Darm. Sie gelangen unkontrolliert in den Körper und in Kontakt mit dem Immunsystem. Das wird auch als „Leaky Gut-Syndrom“ („löchriger Darm“) bezeichnet. Dann muss sich die Körperabwehr immer wieder gegen feindliche Übergriffe aus dem Darm wehren. Dazu finden Immunglobulin G-Antikörper (kurz: IgG) ihren Einsatz. Auch Nahrungsmittel können diese IgG-Antwort auslösen. Erfolgt wiederholt ein entsprechender Reiz, sind oft Entzündungsreaktionen die Folge.

Die Zuordnung der Beschwerden zu bestimmten Lebensmitteln ist allerdings wesentlich schwieriger als bei der klassischen Allergie. Denn Probleme treten oft erst Stunden oder sogar Tage nach dem Verzehr auf.

Hier hilft die Blutuntersuchung weiter. Dabei wird nach erhöhten IgG-Reaktionen auf verschiedene Nahrungsmittel gefahndet. Werden die entsprechenden „Übeltäter“ dann gemieden, bessert sich das klinische Bild meist erheblich.

Ein dauerhafter Erfolg ist aber letztlich nur nach Stabilisierung der Darmbarriere möglich. Über deren Zustand gibt die Stuhluntersuchung Auskunft. Der Stuhlbefund erlaubt dann eine gezielte Darmtherapie.

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