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Therapeutische Alternativen bei Long Covid/PASC

COVID-19: Langzeitwirkungen

Manche Menschen haben noch lange nach der COVID-19-Erkrankung gesundheitliche Probleme. Im Folgenden wird versucht, mögliche Symptome und Risikofaktoren für das Post COVID-19 zu erläutern.

Die betroffenen Menschen, die an der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) erkranken, erholen sich innerhalb weniger Wochen. Aber einige Menschen, selbst diejenigen, die leichte Versionen der Krankheit hatten, können Symptome haben, die danach noch lange anhalten. Diese anhaltenden Gesundheitsprobleme werden manchmal als Post-COVID-Syndrom, Post COVID- Bedingungen, Long COVID-19 oder Spätfolgen einer SARS-COV-2-Infektion (PASC) bezeichnet.

Therapeutische Alternativen bei Long Covid - COVID-19

Was versteht man unter dem Post-COVID-19-Syndrom und wie häufig ist es?

Das Post -COVID-19- Syndrom umfasst eine Vielzahl neuer, wiederkehrender oder anhaltender Symptome, die Menschen mehr als vier Wochen nach der Ansteckung mit COVID-19 erleben. Bei manchen Menschen dauert das Post -COVID-19-Syndrom Monate oder Jahre an oder verursacht in Einzelfällen nicht eindeutig abgrenzbare Behinderungen.

Coronadiagnostik bei Praxis Rüther: Fortschritte und Angebote

Die Praxis Rüther am Campus Paderborn bietet umfassende Untersuchungen für Long COVID durch gezielte SARS-CoV-2-Diagnostik. In Kooperation mit einem renommierten Speziallabor ermöglichen wir den Nachweis von Antikörpern nach Impfungen oder Infektionen, die Differenzierung von Coronaviren, die Identifizierung von Spike-Proteinen sowie Autoimmun-Antikörpern bei Long COVID.

In der Zeit nach der Corona-Pandemie sehen sich zunehmend mehr ehemals Infizierte sowie Geimpfte mit Langzeitfolgen konfrontiert und suchen medizinische Hilfe. Zu den wissenschaftlich untersuchten Langzeitwirkungen zählen schwere Erschöpfungszustände, Endothelschäden, Autoimmunerkrankungen und Darmprobleme, die infolge einer Infektion auftreten können.

Obwohl die Existenz solcher Langzeitfolgen von Infektionen bereits bekannt ist, wurden sie häufig vereinfacht als psychosomatische Störungen betrachtet. Ein einfacher Nachweis des Erregers reicht in diesen Fällen meist nicht aus und ist nicht zielführend. Die komplexen Folgen einer Infektion erfordern eine umfassende Diagnostik, um eine individuelle und präzise Therapie zu ermöglichen.

Was sind die Symptome des Post-COVID-19-Syndroms?

Zu den am häufigsten berichteten Symptomen des Post -COVID-19- Syndroms gehören:

  • Ermüdung
  • Symptome, die sich nach körperlicher oder geistiger Anstrengung verschlimmern
  • Fieber
  • Lungensymptome (Atemwege), einschließlich Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit und Husten

Andere mögliche Symptome sind:

  • Neurologische Symptome oder psychische Erkrankungen, einschließlich Denk- oder Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindel beim Aufstehen, Kribbeln, Geruchs- oder Geschmacksverlust und Depressionen oder Angstzustände
  • Gelenk- oder Muskelschmerzen
  • Herzsymptome oder -zustände, einschließlich Brustschmerzen und schneller oder pochender Herzschlag
  • Verdauungsbeschwerden, einschließlich Durchfall und Bauchschmerzen
  • Blutgerinnsel und Probleme mit Blutgefäßen (Gefäß), einschließlich eines Blutgerinnsels, das aus tiefen Venen in den Beinen in die Lunge gelangt und den Blutfluss zur Lunge blockiert (Lungenembolie)
  • Andere Symptome wie Hautausschlag und Veränderungen im Menstruationszyklus

Denken Sie daran, dass es schwierig sein kann, festzustellen, ob Sie Symptome aufgrund von COVID-19 oder eine andere Ursache haben, z. B. einer bereits bestehenden Erkrankung.

Einige Symptome ähneln denen, die durch das chronische Müdigkeitssyndrom (chronic fatique-Syndrom) und andere chronische Krankheiten verursacht werden, die sich nach Infektionen entwickeln. Das chronische Erschöpfungssyndrom beinhaltet extreme Erschöpfung, die sich bei körperlicher oder geistiger Aktivität verschlimmert, sich aber durch Ruhephasen nicht verbessern.

Warum verursacht COVID-19 anhaltende Gesundheitsprobleme?

Die spezifischen Übermittlungswege sind noch nicht eindeutig erfassbar, jedoch scheint der COVID-19-Virus Entzündungsreaktionen im Organismus auszulösen. Diese Entzündungsreaktionen führen zur Ausschüttung von proentzündlichen Prozessen und damit zu bestimmten Entzündungsbotenstoffen. Zu diesen Botenstoffen gehören u.a. Interleukin-I, TNF-alpha, Interleukin-6 und bestimmte Stickoxidsynthetasen. Diese Entzündungssignale können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und bestimmte Hirnnervenkerngebiete negativ beeinflussen. So ist es verständlich, dass an Post-COVID-erkrankte Patienten vielfältige Symptome aufweisen wie oben auch schon beschrieben. Hier ist der 10. Hirnnerv /Vagus/Sympathikus) beteiligt, der über bestimmte Steuerungsmodule vielfältige Wirkungen auf z.B. die Immunzellen, Gedächtnisintensivierung, Müdigkeit, Gedächtnisstörungen, Reaktionsgeschwindigkeit, Temperaturanstieg, Panik, Depressionen, Schlafstörungen, Libidoverlust, Ängste, Darmstörungen, bewirkt.

Diese Symptome zusammengefasst, beschreiben den Zustand eines Post-COVID-Syndroms. Es ist also nachvollziehbar, dass eine „kalte“ Entzündung des zentralen Nervensystems vielfache Auswirkungen u.a. auf die neurohormonelle Steuerung (Serotonin, GABA, DHEA, Adrenalin ect.) entfaltet.
In diesem Zusammenhang verweise ich auf die Fachartikel Virale Infektion und gastrointestinale Beschwerden und Schlaflosigkeit, Burnout und Immunsystem. Die ich zu diesem Thema bereits veröffentlichte.

Zellen des weißen Blutbildes (Monozyten, Lymphozyten) können via Diapedese (Durchtritt von Blutkörperchen durch eine unverletzte Gefäßwand) die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Diese weißen Blutkörperchen verändern die tight junction (Zellverbindungen der BHS (Blut-Hirn-Schranke) durch die von ihnen abgesonderten „chemischen Säuren/Laugen“. Es kommt zu „Bruchstellen“ in der BHS und damit können diese Entzündungszellen lokale Entzündungen im Nervensystem auslösen. Hier ist erkennbar, dass, ist die zentrale Steuerung beschädigt, es zu peripheren, nicht eindeutig zuzuordnenden o.g. Symptomen führt!
Die Erfahrung mit schwerem COVID-19 könnte ein weiterer Faktor sein. Menschen mit schweren Symptomen von COVID-19 müssen oft auf einer Intensivstation eines Krankenhauses behandelt werden. Dies kann zu extremer Schwäche und einer eben dieser posttraumatischen Belastungsstörung führen, einer psychischen Erkrankung, die durch ein schreckliches Ereignis ausgelöst wird.

Therapeutische Alternativen bei Long Covid - COVID-19
Transport von Entzündungsstellen in das ZNS (Zentrale Nervensystem)

Was sind die Risikofaktoren für das Post-COVID-19-Syndrom?

Es ist wahrscheinlicher, dass Sie ein Post -COVID-19- Syndrom haben, wenn:

  • Sie hatten eine schwere Krankheit mit COVID-19, insbesondere wenn Sie ins Krankenhaus eingeliefert wurden oder eine Intensivpflege benötigten.
  • Sie hatten bestimmte Erkrankungen, bevor Sie sich mit dem COVID-19- Virus infiziert haben.
  • Sie hatten eine Erkrankung, die Ihre Organe und Gewebe beeinträchtigte (Multisystem-Entzündungssyndrom), während Sie an COVID-19 erkrankt sind oder danach. In diesem Zusammenhang können nicht erkannte z.B. virale, mykologische- oder bakterielle Hintergrundentzündungen durch d. COVID-19 Virus aktiviert werden.

Auch das Post -COVID-19- Syndrom scheint bei Erwachsenen häufiger aufzutreten als bei Kindern und Jugendlichen. Jeder, der COVID-19 bekommt, kann jedoch langfristige Auswirkungen haben, einschließlich Menschen ohne Symptome oder einer leichten Krankheit mit COVID-19.

Therapieoptionen:

In einer ganzheitlich orientierten Praxis ist es möglich, eine Verbindung zu d. Entzündungszellen der BHS und dem zentralen Nervensystem zu untersuchen. Gleichzeitig können Ergebnisse des spezifischen Immunsystems Aussagen darüber liefern, wieviel kompetente Immunzellen vorhanden sind. Gleichzeitig wird mit einem SCREENING-VERFAHREN durch Speziallaboruntersuchungen, weitere korrespondierende Infektionen/ Entzündungen,- analysiert. Diese 3-dimensionale Betrachtungsweise verbessert die Therapiestrategie bei LONG-COVID-19.

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