30 Jahre!

Wasserstofftherapie: Eine Revolution in der biologischen Tumortherapie

Einleitung: Der Aufstieg einer neuen Therapieform

Die medizinische Forschung hat in Wasserstoffgas eine potenzielle Zusatztherapie zur traditionellen Krebsbehandlung entdeckt. Internationale Studien legen nahe, dass Wasserstoffgas nicht nur das Tumorwachstum reduzieren, sondern auch die Apoptose (den programmierten Zelltod) fördern und die Lebensqualität von Patienten durch Verbesserungen in Atmung, Appetit und körperlicher Fitness steigern kann.

Wasserstoffgas H2 - Tumortherapie

Hintergrund: Die Herausforderung Krebs

Krebs bleibt eine der komplexesten Erkrankungen, bei denen aktuelle Behandlungsansätze oft erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen. Die molekulare Wasserstofftherapie bietet hier eine vielversprechende Perspektive, dank ihrer antientzündlichen, antioxidativen, zytotoxischen und antitumoralen Eigenschaften.

Die Entdeckungsgeschichte des molekularen Wasserstoffs

Molekularer Wasserstoff (H2) wurde 1766 von Henry Cavendish entdeckt. Erste Hinweise auf seine therapeutische Wirkung gab es 1975, als Dole die Rückbildung von Plattenepithelkarzinomen bei Mäusen nach der Anwendung von Wasserstoffgas feststellte. Weitere Forschungen, wie die von Gharib (2001) und Shigeo Ohta (2007), erbrachten Beweise für die entzündungshemmende und antioxidative Wirkung von H2, insbesondere durch seine Fähigkeit, selektiv schädliche freie Radikale zu neutralisieren.

Die Wirkmechanismen von Wasserstoff

Es existieren zwei Haupttheorien zur Wirkung von H2 in der Krebstherapie, die von Forschern wie Ishibashi und dem Team von Prof. Ma hervorgehoben wurden. Wasserstoff wirkt sowohl als Radikalfänger als auch als Regulator der mitochondrialen Atmungskette, was in der Chemotherapie von entscheidender Bedeutung sein kann.

Potenziale des molekularen Wasserstoffs in der Krebstherapie

  • Antikrebsaktivität: Wasserstoff zeigt Wirkung bei hämatologischen Erkrankungen und bietet Schutz für umliegendes Gewebe bei ionisierender Strahlentherapie.
  • Verminderung radiotoxischer Effekte: Wasserstoff kann die Nebenwirkungen von Chemotherapeutika wie Cisplatin reduzieren, ohne deren Antitumoraktivität zu beeinträchtigen.
  • Zielgerichtete Therapie bei Glioblastomen: Durch die Hemmung des Natrium/Wasserstoff-Austauschers 1 (NHE1) kann Wasserstoff selektiv Tumorzellen ansäuern und somit das Wachstum von Glioblastomen eindämmen.
  • Unterdrückung des Tumorwachstums: Verschiedene Antitumormechanismen, insbesondere in der Leber, werden durch Wasserstoff aktiviert.

H2 und Strahlentherapie

Ionisierende Strahlung, die bei Krebsbehandlungen eingesetzt wird, kann zu erheblichen Schäden am normalen Gewebe führen, insbesondere im Herzen. Diese Schäden sind hauptsächlich auf die Produktion von ROS zurückzuführen. H2 hat das Potenzial, die ROS-Produktion zu verringern und somit als wirksame Behandlung des akuten Strahlensyndroms zu dienen. Darüber hinaus kann H2 als Schutzmittel beim Strahlenschutz strahlenempfindlicher Gewebe eingesetzt werden, wie beispielsweise bei Hautkrebs. Aktuelle Daten belegen auch die positive Wirkung von hyperbarem Sauerstoff und hyperbarem H2 bei der Behandlung von Malignomen.

H2 und Chemotherapie

Ein weiteres großes Problem in der Krebstherapie sind die Nebenwirkungen von Chemotherapeutika. Cisplatin, ein häufig verwendetes Chemotherapeutikum, ist aufgrund seiner nephrotoxischen Wirkungen in der Hochdosistherapie eingeschränkt. Die Toxizitäten von Cisplatin sind teilweise auf die ROS-Produktion zurückzuführen, die zu Organschäden führen kann. Studien haben gezeigt, dass H2 eine schützende Wirkung gegen die durch Cisplatin induzierten Nebenwirkungen haben könnte, ohne die Antitumoraktivität zu beeinträchtigen.

H2 und Lebensqualität

In der Strahlenbehandlung von Lebertumoren konnte gezeigt werden, dass das Trinken von wasserstoffreichem Wasser positive Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten hat, indem es beispielsweise Appetitlosigkeit verhindert, ohne die Tumorreaktion auf die Strahlentherapie zu verändern. Auch bei der Behandlung mit Doxorubicin, das aufgrund seiner Zytotoxizität in Organen wie Herz und Leber begrenzt ist, konnte eine Behandlung mit wasserstoffreicher Kochsalzlösung Entzündungen hemmen und die Zellapoptose in diesen Organen verringern.

H2 und Krebsstammzellen

Studien deuten darauf hin, dass H2 die Entwicklung von Krebsstammzellen (CSCs) reduzieren könnte, die für die Tumorentwicklung und -proliferation verantwortlich sind. Bei Mäusen wurde gezeigt, dass H2-reiches Wasser die Hepatokarzinogenese verhindern kann, was teilweise auf eine Verringerung der CSCs zurückzuführen sein könnte. Aktuelle experimentelle Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass H2 als Antitumormittel bei der Behandlung von Glioblastomen wirksam sein könnte, indem es das Tumorwachstum unterdrückt und das Überleben verlängert.

H2 und Hautkrebs

Im Bereich der Hautalterung und des Hautkrebses hat sich gezeigt, dass H2-reiches Wasser durch seine antioxidative Aktivität Schutz vor UV-induzierten Hautschäden bieten kann. Es kann die Produktion von ROS verhindern und proinflammatorische Zytokine hemmen, wodurch die Kollagensynthese gefördert wird und Hautschäden reduziert werden.

Fazit: Wasserstoffgas in der Krebstherapie

Die Integration von Wasserstoffgas in die Krebstherapie bietet eine spannende neue Option für eine komplementäre Behandlung. Diese innovative Methode hat das Potenzial, die Behandlungsergebnisse für Krebspatienten erheblich zu verbessern, indem sie die Lebensqualität steigert und gleichzeitig die Nebenwirkungen traditioneller Therapien minimiert. Die Forschung in diesem Bereich ist vielversprechend und könnte den Weg für zukünftige Behandlungsstrategien ebnen.

Sie haben Fragen?

Wir rufen Sie zurück!